Psychologische Spiele

Psychologische Spiele stehen für destruktive Interaktionsmuster mit emotional belastendem Ausgang oder umgangssprachlich dafür „wenn es immer wieder schief geht“. Am Beginn dieser Muster steht häufig die Frage, wer recht hat, wer schuld ist oder wer angefangen hat – am Ende bestätigen sich damit die Beteiligten ihre Sicht auf die anderen, sich selbst und die Welt im Allgemeinen.

Spiele sind unbewusst und folgen einem ganz bestimmten Muster und werden nach ihrem zentralen Motto benannt, z.B. „Ich-wollte-doch-nur-helfen“, „Versetz-mir-eins“. Man erkennt sie daran, dass an ihrem Ende ein schlechtes Gefühl für die Spielpartner steht. Keiner der Spielpartner war in der Lage offen und eigenverantwortlich zu kommunizieren.

Die Spielanalyse verdeutlicht diese Dynamik und ihre Hintergründe (Glaubenssätze, Grundhaltung, Bezugsrahmen).Für außenstehende Beobachter haben solche Abläufe einen vorhersehbaren Ausgang.  Mit ihr lassen sich konstruktive Kommunikations- und Interaktionsmuster, die von Respekt, Transparenz und der Mitteilung eigener Bedürnisse getragen werden, entwickeln.

Das Dramadreieck

Das Dramadreieck oder Karpman-Dreieck wurde kurz nach der Ausgabe des Buches „Spiele der Erwachsenen“ von Steven  Karpman entwickelt, der Märchen und Dramen nach den typischen Rollen und Spielsequenzen untersuchte. Es ist eine Möglichkeit  psychologische Spiele zu beschreiben und zeigt wie die Kommunikation in jedem Fall in eine Sackgasse führt. Die drei bekannten Rollen (Retter, Opfer, Verfolger) werden öfters gewechselt, wodurch Verwirrung entsteht. Genauso wie für die eigentlichen manipulativen Spiele werden komplementäre Mitspieler benötigt.

In allen drei Rollen werden die eigenen Fähigkeiten oder die der anderen abwertet:

  • Das Opfer wertet sich selber ab. Wenn es einen Verfolger sucht, stimmt es dem Abwerten des Verfolgers zu und betrachtet sich selbst als jemand, der es nicht anders verdient, als zurückgewiesen und herabgesetzt zu werden.
  • Der Verfolger discountet den Wert und die Würde anderer Menschen.
  • Der Retter discountet die Fähigkeiten der anderen, selbst zu denken und aus eigener Initiative heraus tätig zu werden.

 

Alle die Rollen sind unecht, wenn Menschen in diesen Rollen sind, reagieren sie auf die Vergangenheit, nicht auf das Hier und Jetzt. Sie setzten alte, skriptgebundene Strategien ein, die sie schon als Kinder beschlossen  haben. Es fällt auf, dass im Dramadreieck der Gebrauch des Erwachsenen-Ichs vernachlässigt wird. Zwar nimmt man aus dieser Richtung bisweilen leise Warnungen wahr, und ahnt bereits den vermutlichen Ausgang der Situation, da man sie so ähnlich ja schon mehrfach erlebt hat

Spiele können auf Dauer für die Beteiligten wachstumshemmend oder auch schädigend wirken, wenn sie nicht aufgelöst werden und durch geeignetere und stimmigere Interaktionen ersetzt werden.

Psychologische Spiele auflösen:

  • aus der Situation herausgehen
  • „Spieleinladungen“ überhören
  • aus dem Erwachsenen-Ich reagieren

 

Definition:

Ein Spiel besteht aus einer fortlaufenden Folge verdeckter Komplementär-Transaktionen, die zu einem ganz bestimmten vorhersagbaren Ergebnis führen. [1]

 

[1] Berne, Eric: Spiele der Erwachsenen. Psychologie der menschlichen Beziehungen (Hamburg 1970).
Karpman, Stephen: Fairy Tailes and Script Drama Analysis, in: Transactional Analysis Bulletin 7 (1968), 39-43.

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