Selbstzweifel: denkt doch, was ihr wollt

Selbstzweifel kennt jeder. Dieses ewige Grübeln: „Bin ich gut genug?“, „Hätte die Präsentation nicht noch besser sein können?“, „Ich bin zu doof dafür“.

Gelegentliche Unsicherheiten sind normal. Wenn Unsicherheit und Selbstzweifel aber chronisch werden, wirken sie lähmend und tun nichts für die Lebensfreude. Selbstzweifel deuten auf den Wunsch nach Zuwendung und Anerkennung hin. Oft sind sie mit einer starken Abwertung der Situation oder der eigenen Person (das heißt: Ich blende einen bestimmten Punkt der Realität aus. vgl. discounten; Transaktionsanalyse) verbunden:

„Dich mag sowieso keiner“, „Ich habe nur Glück gehabt“. Ist es wirklich wahr und real, dass Sie keiner mag? Ist es wahr und real, dass Sie Glück gehabt haben? Oder haben Sie auch etwas dafür getan? Nur um es anderen recht zu machen, fällt es Menschen mit Selbstzweifeln oft schwer, eigene Gedanken, Ideen und Lösungen wertzuschätzen. Trends und Meinungen werden von anderen übernommen und sind dann nicht mehr individuell auf die eigene Person zugeschnitten.

Denk- und Gefühlsmuster lassen sich schwer ändern, schon gar nicht von heute auf morgen. Wer seine Selbstzweifel überwinden will, muss daran arbeiten. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie sie die Gegenmaßnahmen unterstützen können:

  • Tagebuch führen: Schreiben Sie auf, was Sie bereits geschafft haben. Halten Sie sich vor Augen, dass Sie Erfolge wiederholen können – und damit grundsätzlich das Talent dazu besitzen.
  • Sprechen Sie mit Freunden über Ihre Angst und Scham. Es ist erleichternd, wenn Sie hören, dass es denen vielleicht ähnlich geht.
  • Unterscheiden Sie zwischen Gefühlen und Fakten. Wir alle fühlen uns mal unfähig oder dumm. Aber entspricht das der Wahrheit oder ist es eher ein Gefühl, das aus einer anderen Zeit stammt (vielleicht aus unseren ersten Jahren oder ist es etwas Übernommenes von unseren Eltern? vgl. auch  Skript, TA)? Spiegelt das Gefühl nur einen Momentaufnahme?
  • Entwickeln Sie ein besseres Verhältnis zu Fehlern. NOBODY IS PERFECT.
  • Wer ständig das Haar in der Suppe sucht, der findet es auch. Versuchen Sie, Schönes zu sehen: Was können Sie gut? Wie sind Sie in ähnlichen Situationen mit diesen Themen umgegangen? Wie machen es andere? Wie können Sie diese Krise meistern?

Gelegentlich sind ein paar Selbstzweifel gesund für die Seele. Und wenn Sie ehrlich sind: Für wen haben Sie mehr Sympathie? Für den Menschen, der ab und zu an sich zweifelt oder für den, der mit einem übertriebenen Selbstbewusstsein in die Welt geht?

Vgl. Transaktionsanalyse

  • Discounten
  • Skript
  • Antreiber: sei perfekt, machs´allen recht.

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